Tipp 2022: Allzu viele Arbeiten fallen im Spätherbst bzw. Winter im Garten nicht an. Zu den Standardaufgaben im Garten gehört allerdings, das Wasser abzustellen und die Regentonnen zu leeren. Zum Schutz vor starken Frösten der Kulturen im Gemüsebeet können dünne Vliese bereitgelegt werden, die bei Bedarf zur Abdeckung der Pflanzen dienen. Abgeblühte, gesunde Staudenstängel sollten nicht abgeschnitten werden. Hier finden über die kalte Jahreszeit viele Vögel nahrhafte Samen und Insekten einen Überwinterungsort.
Letzter Rasenschnitt
Bis Ende Oktober, aber auch bis in den November hinein, wenn die Temperaturen unter 10 C° fallen, sollte an einem trockenen Tag der letzte Rasenschnitt vorgenommen werden. Denn nun ist die Zeit gekommen, in der die Rasengräser langsam ihr Wachstum einstellen und in die Winterruhe gehen. Der Rasenschnitt sollte dabei im Fangkorb des Rasenmähers aufgefangen und nicht als Mulch auf der Fläche liegen gelassen werden. Denn dieser könnte aufgrund der niedrigen Temperaturen und der verlangsamten Verrottungsprozesse von den Bodenlebewesen nicht mehr abgebaut werden, dem Rasen Licht und Luft nehmen und Krankheiten und Pilzinfektionen fördern. Der aufgefangene Rasenschnitt kann allerdings sehr gut als Winterschutz für Zier- und Gemüsebeete genutzt werden.
Obstgehölzpflege im Winter
Einige Handgriffe schützen die eigenen Obstgehölze im Garten vor Schäden. So sollten vor allem junge Gehölze gegen Wildverbiss geschützt werden. Draht- oder Kunststoffmanschetten, die locker am Stamm befestigt werden, sollen Rehe davon abhalten die Rinde der Obstgehölze anbeißen zu können. Das Weißeln der Stämme mit kalkhaltigem Anstrich kann ebenso dazu beitragen, dass Rehe den Gehölzen fernbleiben. Der Kalkanstrich hat zudem den Vorteil, dass bei besonders niedrigen Temperaturen, aber gleichzeitig starker Sonneneinstrahlung Frostrisse an der Rinde auftreten können, die als Eintrittspforte für Krankheitserreger gelten. Diese Risse können entstehen, wenn zu Beginn des Frühjahrs die Intensität der Sonneneinstrahlung zunimmt und nur die sonnenzugewandte Seite des noch gefrorenen Stamms auftaut und sich aufheizt. Dabei entsteht eine Spannung im Stamm, die zu Frostrissen führen kann. Die weiße Farbe des Kalkanstrichs verhindert dann allerdings, dass sich der Stamm schnell aufheizt, da die Sonnenstrahlen reflektiert werden.
Was blüht im Winter?
Aus phänologischer Sicht beginnt mit dem Fall des Laubs der Stieleiche der Winter. Doch obwohl der Großteil unserer laubabwerfenden Gehölze seine Blätter schon vollständig verloren hat und die üppige Zeit der Blütenpracht in den Gärten schon etwas zurückliegt, lassen sich hier und da Pflanzen entdecken, die erst im Winter ihre wahre Schönheit preisgeben. Farbtupfer im Garten liefern beispielsweise Christrosen (Helleborus niger). Im Fachhandel lassen sich Sorten finden, die sich nicht nur in ihrer Wuchshöhe unterscheiden. Auch die Blütenfarbe kann je nach Sorte zwischen weiß, zartrosa, kräftigem rot oder grün variieren. Die hell- oder kräftig gelben, orangen oder sogar rotgefärbten Blüten der Zaubernuss (Hamamelis) erscheinen je nach Sorte zwischen Oktober und März. Der Winter-Jasmin (Jasminum nudiflorum) begeistert zwischen Dezember und März mit seiner gelben Blütenfülle. Die Blüte der Schneeglöckchen leitet dann schon den Vorfrühling ein.
Quelle: Bundesverband Deutscher Gartenfreunde e.V.,
Text: S. von Rekowski