Tipp 2021: Wer im Herbst und Winter frisches Gemüse ernten möchte, sollte spätestens Anfang Juli mit der Aussaat von Rosenkohl, Grünkohl und Co. beginnen. Bis Ende Juli sollten die Jungpflanzen dann so kräftig gewachsen sein, dass sie ins Beet umgesetzt werden können. Bei der Auswahl passender Gemüse für den späten Ertrag, achten Sie auf die passende Sortenwahl und den Hinweis auf eine „späte Sorte“. Wer schnell einige Lücken im Gemüsebeet schließen möchte, sät einfach rasch wachsendes Gemüse nach wie Radieschen, Pflücksalate oder Spinat.
Tipps zum richtigen Gießen
Der geeignetste Zeitpunkt zum Gießen liegt in den Morgenstunden. Das benötigte Wasser steht den Pflanzen so schon zu Tagesbeginn zur Verfügung und kann über den Tag hinweg mit allen Nährstoffen zusammen aufgenommen werden. Morgens ist die Luft zudem noch nicht so warm. Das Wasser verdunstet nicht gleich nach dem Gießen, sondern sickert in den Boden. In den Abendstunden ist Gießen nicht zu empfehlen. Denn die Pflanzen sind in den späten Stunden des Tages nicht mehr in der Lage Wasser aufzunehmen – sie befinden sich in einer Ruhephase. Dadurch kann es zu Staunässe kommen. Wurzeln leiden unter Sauerstoffmangel und können absterben. Der wichtigste Tipp ist immer nur den Wurzelbereich zu gießen. Das Wasser gehört nicht auf die Blätter oder Früchte einer Pflanze, sondern allein an die Wurzeln. Wasser auf oberirdischen Pflanzenteilen kann Krankheiten hervorrufen und bspw. Pilzbefall fördern. Zudem sollte lieber einmal kräftig und ausgiebig gegossen werden, als öfter und zaghaft. Grund ist, dass wenig oberflächliches Wasser nur unzureichend bis zu den Wurzeln vordringen kann und die Pflanze somit nur unzureichend versorgt wäre. Kräftig, aber seltener gegossene Pflanzen bilden stärkere, tief reichende Wurzeln und können sich in Notzeiten auch gut selbst mit Wasser aus der Tiefe versorgen.
Erdbeeren pflanzen
Von Juli bis August ist die optimale Pflanzzeit für Erdbeeren. Frühe und mittelfrühe Sorten werden am besten Mitte Juli, mittelspäte und späte im August gepflanzt. Humusmehrende Vorkulturen oder Zwischenfrüchte wie Phacelia, Raps, Senf fördern einen guten Start der Erdbeeren. Erdbeeranbau ist auf fast allen Böden möglich. Wichtig sind die Humusversorgung des Bodens sowie sein pH-Wert. Auf leichten Böden sollte der pH-Wert 5,5 und auf schweren Böden 6,0 bis 6,5 betragen. Stärker alkalische Böden bekommen den Erdbeeren nicht. Für organische Düngung sind Erdbeeren dankbar, am besten geeignet ist reifer Kompost. Dadurch wird das Bodenleben aktiviert und ein gleichmäßiges Anwachsen garantiert. Da Erdbeeren empfindlich für Trockenstress sind, ist regelmäßige Bewässerung, besonders wenn der Boden zur Pflanzung trocken war, notwendig.
Thymian ernten und verarbeiten
In den Kräuterbeeten sollte es derweil ordentlich sprießen. Verholzende mediterrane Kräuter wie Thymiane haben in den letzten Wochen mit ihren unzähligen Blüten zahlreiche nektarsuchende Insekten wie Bienen und Schmetterlinge angelockt. Die Triebe samt Samenstände können jetzt geerntet werden. Sie sollten dabei nur darauf achten nicht ins alte Holz zu schneiden. Entweder hängen Sie die geernteten Triebe büschelweise auf oder legen sie locker auf einem Tablett verteilt an einen trockenen Ort. Sind die Triebe nach ungefähr einer Woche gut durchgetrocknet, können die Blättchen abgezupft und in verschraubbare Gläser an einem dunklen, kühlen Ort bis zu ihrer Verwendung aufbewahrt werden. Die Thymianpflanze wird dann in kurzer Zeit neue Triebe bilden, die regelmäßig geerntet werden können. Der Gehalt an ätherischen Ölen bei Thymian ist zwar vor seiner Blüte am höchsten, dennoch ist er als Bienenmagnet im heimischen Kräuterbeet ein echter Hingucker und wertvoller Nektarspender.
Quelle: Bundesverband Deutscher Gartenfreunde e.V.,
Text: T. Wagner, S. von Rekowski