Tipp 2023: Vorfreude ist die schönste Freude – daher ist der Jahresbeginn die passende Zeit sich Gedanken um die neue Gartensaison zu machen und die Saatgutkataloge zu durchstöbern. Da manch ein Samen schon sehr frühzeitig in die Erde muss, lohnt es sich schon jetzt eine erste Auswahl zu treffen, um zum richtigen Zeitpunkt loslegen zu können mit der Anzucht. Denn der Frühling kommt Tag für Tag ein Stückchen näher.
Keimfähigkeit von Saatgut
Wie lange Saatgut keimfähig ist, hängt von mehreren Faktoren ab. Die Keimfähigkeit wird vor allem beeinflusst durch die Pflanzenart und die Art der Saatgut-Lagerung. Schwankende Temperaturen, Licht, Feuchtigkeit und Sauerstoff beeinflussen die Keimfähigkeit von Saatgut. Es sollte daher gut verschlossen, vor Licht geschützt an einem gleichmäßig kühlen Ort gelagert werden, um seine Haltbarkeit zu behalten. Wer sich fragt, ob die eigenen Saatgutbestände noch genutzt werden können, sollte wissen, dass die meisten Samen unserer im Kleingarten angebauten Kulturen recht lang keimfähig sind. Bis auf beispielsweise Samen von Zwiebeln, Porree oder Möhren, die es gerade einmal auf 1-2 Jahre bringen, ist das Saatgut der übrigen Kulturen wie Kohlarten, Spinat oder Kürbis zwischen 4-5 Jahre zuverlässig keimfähig. Tomatensamen können unter besten Umständen auch noch nach 10 Jahren Lagerung gesunde Jungpflänzchen hervorbringen.
Neue Beete bauen
Mehr Anbaufläche für Obst und Gemüse im Kleingarten schaffen? Wenn Sie niedrige Temperaturen nicht scheuen und auch im Winter produktiv werden wollen, können Sie jetzt beginnen neue Beete anzulegen. Ausgestattet mit dicken Klamotten, Handschuhen und ein wenig Motivation, lässt es sich im Januar an frostfreien Tagen gut werkeln. Konzipieren Sie dabei die Beetflächen so, dass sie von allen Seiten bis zur Mitte hin gut zu erreichen sind – ohne später zwischen die Pflanzen treten zu müssen. Beetrahmen aus natürlichen oder bereits im Garten vorhandenen Materialien können nicht nur helfen die Anbauflächen von den Wegen abzugrenzen. Beetrahmen sind auch optisch ein Hingucker. Zum Vergleich: ein Kunstwerk, das in einen Rahmen gefasst ist, wirkt durchaus ästhetischer als ein Bild ganz ohne Rahmen. Ist die Rasennarbe dann ausgehoben und der Rahmen verankert, füllen Sie das Beet mit frischem Kompost auf. Im Frühjahr kann es dann direkt losgehen mit dem beackern.
Bodenmüdigkeit vorbeugen: Auf Starkzehrer folgt Gründüngung
Bevor Sie in diesem Jahr mit der Beetplanung beginnen, denken Sie zurück an die letzte Gartensaison. Welche Pflanzen wuchsen dort an welcher Stelle in den Beeten? Waren es Starkzehrer wie Aubergine, Gurke, Kartoffel, Kohl- oder Kürbisarten, sollte auf einen erneuten Anbau dieser Kulturen an diesen Stellen im Beet idealerweise bis zu drei Jahre lang verzichtet werden. Denn der Boden wird „müde “, wenn ihm beim wiederholten Anbau der gleichen Pflanzen im selben Beet immer wieder die gleichen Nährstoffe entzogen werden. Es kommt zu einer Verarmung bestimmter Spurenelemente, der Anhäufung von Schaderregern im Boden und zur Anreicherung von Stoffwechselausscheidungen der Wurzeln, die das Wachstum hemmen oder Schadtiere anziehen. Setzen Sie besser auf Gründüngerpflanzen wie Leguminosen (Schmetterlingsblütler). Denn diese binden Stickstoff aus der Luft im Boden und lockern mit ihren Wurzeln verdichtete Böden wieder auf. Wird ihre Pflanzenmasse dann noch in den Boden eingearbeitet, erhöht sich zusätzlich die organische Substanz im Boden. Auf Starkzehrer folgt eine Gründüngung und in den beiden Folgejahren Schwach- und Mittelzehrer, bevor wieder Starkzehrer an ihren einstigen Standort zurückkehren können.
Quelle: Bundesverband Deutscher Gartenfreunde e.V.,
Text: S. von Rekowski