Tipp 2022: Damit der Anbau ausgewählter Kulturpflanzen gelingt und am Ende auch die Früchte der Arbeit geerntet werden können, ist eine gute Planung hilfreich. Wer Gemüse anbauen und ernten möchte, sollte bereits im Januar oder Februar beginnen zu überlegen, welche Kulturen in der kommenden Gartensaison im Beet stehen sollen. Denn, vorausgesetzt man möchte seine Jungpflanzen selbst anziehen, muss bei manchen Kulturen bereits im Februar mit der Aussaat begonnen werden. Man sollte bei der Gemüsebeet-Planung das gesamte Gartenjahr einmal komplett durchspielen und notieren welches Gemüse im Garten wachsen oder letztendlich auf dem Teller landen soll.
Ordnung in der Saatgutbox schaffen
In Vorfreude auf die kommende Gartensaison ist es jetzt an der Zeit für Ordnung in der Saatgutbox zu sorgen. Nehmen Sie sich die Zeit und sichten Sie das noch vorhandene Saatgutsortiment. Doch wie soll man die vielen Tütchen am besten ordnen? Am einfachsten ist es das Saatgut nach Aussaattermin zu sortieren. Pflanzen, die bereits ab Februar ausgesät werden, kommen ganz nach vorn in die Kiste. Dort würden sich dann also Samen von Chili, Paprika, Aubergine oder Physalis finden lassen. Im März reihen sich dann Samen von frühen Gemüsesorten wie Kohlrabi oder auch Stauden ein. Im April sind beispielsweise Tomaten für die geschützte Aussaat im Haus dran. Zucchini und Kürbisse werden ab Mitte Mai im Freiland ausgesät. Für die Freilandaussaat sind im Mai ebenso Sommerblumen in der Box zu finden. Über diese Ordnung hinaus, erhält man einen guten Überblick darüber, welche Pflanzensamen den Bestand noch bereichern könnten, damit von Frühjahr bis in den Winter hinein frisches Gemüse geerntet und blühende Beete bestaunt werden können.
Aussaaterde – das passende Substrat für die Vorkultur
Das besondere an Aussaaterde ist, dass sie leicht und locker, nährstoffarm, frei von Samen und keimfrei ist. Warum ist das alles wichtig? In leichtem und lockerem Substrat können die jungen, zarten Wurzeln ohne große Kraftanstrengung gut Fußfassen. Nährstoffarm sollte das Substrat sein, weil Düngesalze die jungen Wurzeln verbrennen können und das zum Absterben der Jungpflanzen führen kann. Frei von Samen sollte das Anzuchtsubstrat sein, um unnötige Konkurrenz im Jungpflanzenbeet zu vermeiden. Torf sollte die Aussaaterde ebenso nicht enthalten. Denn die Torfvorkommen sind begrenzt und der Abbau zerstört wertvolle Lebensräume.
Wärmeliebendes Gemüse aussäen
Einige Gemüsearten entwickeln sich nach der Aussaat recht schnell und bilden erste Früchte, andere benötigen viel mehr Zeit für ihre Entwicklung – wie wärmeliebende Gemüse. Für den Kleingärtner ist es daher gut zu wissen, welche Pflanzen eine eher lange Entwicklungszeit (Zeit von der Aussaat bis zur ersten Ernte) haben, um frühzeitig mit der Vorkultur beginnen zu können. Da unter anderem Artischocke, Aubergine, Chili, Paprika oder Physalis zu den Gemüsearten gehören, die viele Monate benötigen, um erste Früchte zu bilden, ist es ratsam bereits jetzt mit der Vorkultur im Zimmer zu beginnen. Der Standort für die Jungpflanzenanzucht sollte in erster Linie warm sein, denn bei den Samen liegt die optimale Keimtemperatur je nach Gemüseart zwischen 20 und 28 Grad. Temperaturen deutlich darüber oder darunter lassen das Saatgut meist gar nicht erst aufgehen. Sind die Pflänzchen gekeimt, ist es an der Zeit die Pflanzen an einen hellen Platz zu stellen oder entsprechende Pflanzenlampen für eine optimale Belichtung zu nutzen.
Quelle: Bundesverband Deutscher Gartenfreunde e.V.,
Text: S. von Rekowski