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Gartentipps Dezember 2022

Tipp 2022: Der Winter kehrt langsam ein in unsere Gärten. Eine für den Gärtner eher ruhige Jahreszeit beginnt, die es sich lohnt fotografisch festzuhalten. Ausgedehnte Spaziergänge an der frischen Luft können dafür genutzt werden, die Stimmung im winterlichen Garten einzufangen. Reife Früchte an Wildhecken, die mit Reif überzogen sind, Vögel, die sich an stehengelassenen Staudensamen satt fressen, frostige Wiesen und Gemüsebeete. Lassen Sie sich verzaubern von dieser stillen Idylle.

Hingucker im Garten: der Gemeine Schneeball

Der Gemeine Schneeball (Viburnum opulus) ist zu jeder Jahreszeit ein echter Hingucker im Garten. Das in die Familie der Moschuskrautgewächse gehörende sommergrüne Ziergehölz besticht zwischen Mai und August durch seine zahlreichen Blütenstände in Form von Trugdolden. Ab August beginnen die Früchte auszureifen. Anfänglich gelb, erscheinen die Früchte dann im Herbst rotleuchtend am Strauch, der aufrechtwachsend bis zu 4 Meter hoch werden kann. Der Gemeine Schneeball bietet nicht nur einen schönen Anblick für seine Betrachter, auch viele unserer heimischen Gartenvögel zehren von seinen beerenartigen Steinfrüchten und bringen so etwas Abwechslung in den winterlichen Speiseplan. 

Mispeln brauchen Frost

Der Winter ist die Zeit, in der Mispeln (Mespilus germanica) geernetet und verarbeitet werden können. Die Früchte der Mispel, die etwa im Oktober ausreifen, sind anfangs sehr hart und sauer. Erst der Einfluss von Frost lässt das Fruchtfleisch weicher werden. Anschließend sollten die Früchte etwa zwei bis drei Wochen lang an einem kühlen Ort, z.B. im Keller, gelagert werden, um die vollständige Genussreife erlangen zu können. Verarbeitet werden können Mispeln dann zum Beispiel zu Mus, Marmelade, Gelee oder Sirup. Die Früchte stecken voller Vitamine und Mineralstoffe. Die Echte Mispel ist in unseren Gärten eine Rarität unter den Wildobstgehölzen. Das zur Familie der Rosengewächse zählende Obstgehölz kann bis zu sechs Meter hoch werden und stellt keine besonderen Ansprüche an seinen Standort. Es kommt mit sonnigen, aber auch halbschattigen geschützten Lagen zurecht. Der Boden sollte tiefgründig und nicht zu nährstoffarm sein. Da Echte Mispeln eher spät blühen, können ihnen Spätfröste kaum etwas anhaben.

Feigen überwintern

Echte Feigen (Ficus carica) sind in Weinbauregionen schon vielerorts zu bestaunen. Die Winter sind dort oft milder und die Echte Feige kann problemlos draußen im Garten überwintern. Doch nicht jeder Kleingarten liegt in einer Weinbauregion. Was tun also mit dem mediterranen Gehölz, wenn die Temperaturen dann doch einmal deutlich unter den Gefrierpunkt fallen sollten? Wenn Sie sich bei der Vielzahl der Feigensorten für eine winterharte Sorte entschieden und diese an einem windgeschützten Platz im Garten gepflanzt haben, hat ihr Feigenbaum schon einmal gute Rahmenbedingungen einen kalten Winter unbeschadet überstehen zu können. Da starker Bodenfrost die Wurzeln der Feige schädigen kann, ist es wichtig den Wurzelbereich großzügig mit Laub zu bedecken. Die Krone der Feige sollten Sie auch schützen, indem Sie sie mit Jute, Vlies oder Reisig einkleiden. Junge Feigenbäume sollten – sortenunabhängig – immer einen Winterschutz bekommen. Ältere Bäume, ab ungefähr 10 Jahren, sollten sich soweit am Standort etabliert haben, dass sie kalte Winter auch ohne zusätzlichen Schutz gut überstehen. Feigen, die im Kübel wachsen, können den Winter an einem dunklen, kühlen Ort bei 0 bis 10°C verbringen. Ab und an sollte der laubabwerfende Baum in seinem Überwinterungsquartier ein wenig gegossen werden. Auch die Kontrolle auf Schädlings- oder Pilzbefall sollte regelmäßig durchgeführt werden.

Quelle: Bundesverband Deutscher Gartenfreunde e.V.,
Text: S. von Rekowski