Tipp 2022: Ist es in den Sommermonaten über einen längeren Zeitraum sehr trocken, sollte auch der Komposthaufen ab und an mit Wasser versorgt werden. Denn um die mikrobiologischen Prozesse im Komposthaufen am Laufen zu halten, benötigt es einen gewissen Grad an Feuchtigkeit. Daher sollten Sie bei ihren regelmäßigen Gießgängen nicht nur die Beete mit Wasser versorgen, sondern auch die Komposthaufen im Garten.
Samen aus Pflücksalat selbst ziehen
Spannend anzusehen, was aus unseren Gemüsepflanzen wird, wenn sie nicht komplett geerntet werden. Großes Erstaunen kann eine nicht abgeerntete Pflücksalat-Pflanze auslösen, die mit rasantem Wachstums in die Höhe und einer starken Stammbildung im Gemüsebeet glänzt und die Blicke auf sich zieht. Der Weg dorthin ist denkbar einfach. Ernten Sie den Salat nicht. Wässern Sie den Salat wie gewohnt weiter. Nach einiger Zeit wird die Salatpflanze in die Höhe wachsen. Der Strunk kann dabei gut 1-1,5 m hoch werden und am oberen Ende ein Meer an Blüten hervorbringen. Aus jeder Blüte entwickeln sich dann eine Vielzahl an Samen, die sich nach der vollständiger Reife ganz einfach entnehmen und wieder aussäen lassen. Botanisch betrachtet, zählen die beliebten Pflücksalate (Lactuca sativa var. crispa) zur Familie der Korbblütler. Sie werden nicht wie bspw. Kopfsalat im Ganzen geerntet, sondern je nach Bedarf von außen nach innen Blatt für Blatt.
Zweijährige – jetzt für das kommende Frühjahr pflanzen
Anfang August werden die Zweijährigen gepflanzt, damit sie im kommenden Jahr reich blühen. Sollen Goldlack, Bartnelke, Fingerhut oder Stockrose im nächsten Jahr kräftig wachsen und blühen, müssen diese im ersten Augustdrittel gepflanzt werden. Fast alle genannten Arten (außer Fingerhut) bevorzugen sonnige Standorte. An den Boden stellen sie keine besonderen Ansprüche, wenn er nur humus- und nährstoffreich ist. Stiefmütterchen, Tausendschön und Vergissmeinnicht werden in der zweiten Augusthälfte gepflanzt. Die im Juli ausgesäten Pflanzen werden vorerst mit einem Abstand von 15 mal 15 cm auf ein Beet im Garten gesetzt. Den endgültigen Standort (Balkonkästen, Kübel, Rabatten) sollten die Jungpflanzen erst im Frühjahr beziehen, da nicht alle gut durch den Winter kommen. „Zweijährig“ bezieht sich auf die durchlaufenen Vegetationsperioden einer Pflanze und nicht auf die Dauer von zwei Jahren: im ersten Jahr wird der Samen gesät bzw. die Jungpflanze ausgepflanzt, im nächsten Gartenjahr kommt die Pflanze zur Blüte, danach stirbt sie ab.
Phacelia als Gründünger säen
Sind die Gemüsebeete abgeerntet, lohnt es sich Gründüngerpflanzen wie Phacelia, auch Bienenfreund genannt, auszubringen. Um den Boden fit zu machen für das nächste Gartenjahr, wird der noch lockere Boden mit einer Harke eingeebnet. Die Phacelia-Samen werden mit Sand gemischt, denn so lassen sie sich gleichmäßiger aussäen. Anschließend geht man vorsichtig mit der Harke über das Beet, arbeitet die Samen etwa 1 cm tief in den Boden ein und gießt gut an. In den nächsten Wochen keimen die Samen und bilden einen dichten Pflanzenteppich, der über die kalten Monate abstirbt und den Boden auch im Winter mit einer natürlichen Mulchschicht bedeckt. Sobald der Boden im Frühjahr erwärmt ist, wird die Mulchdecke oberflächlich in den Boden eingearbeitet. Bodenlebewesen helfen dann dabei die Pflanzenreste vollständig zu zersetzen. Durch das organische Material, das im Boden verbleibt, erhöht sich nicht nur der Humusgehalt im Boden. Es wird zudem die Ertragfähigkeit des Bodens erhöht, die für ein gutes Wachstum der nachfolgenden Gemüsegenerationen gebraucht wird.
Quelle: Bundesverband Deutscher Gartenfreunde e.V.,
Text: S. von Rekowski